Donnerstag, 4. Januar 2007

Goldene Regel

Populär heisst die Goldene Regel:

Was du nicht willst, dass man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu.

Immanuel Kant hat sie so formuliert:
Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.

(Das ist im übrigen eine Handlungsanweisung, keine Aufforderung zu netten Wünschen klickmich)



Im Islam heisst die Regel
Keiner von Euch ist ein Gläubiger, solange er nicht das für seinen Bruder wünscht, was er für sich selbst gewünscht hätte. (1)
Das ist keine Verhaltensregel, keine Regel zum Handeln, sondern eine Wischi-Waschi-Regel: Ausserdem muss man wissen, dass der Bruder nur dann ein Bruder ist, wenn er auch Muslim ist. Und selbst wenn man den Personenkreis erweitert: Man kann auch wünschen, dass der andere Muslim werde. Die Goldene Regel verkommt so zur Rostigen Regel.

Wer dies für eine Unterstellung hält, sehe sich Sure 48:29 an:
Muhammad ist der Gesandte Allahs. Und die, die mit ihm sind, sind hart gegen die Ungläubigen, doch barmherzig zueinander.
Siehe auch Wiki zu Sure 5.51
Ihr Gläubigen! Nehmt euch nicht die Juden und die Christen zu Freunden!
Auf Grund der Rostigen Regel kann ein "Islamisches Jugend-Magazin" durchaus auch mal einen Aufruf an Muslime machen, "an der Neugestaltung dieser Gesellschaft mitzuwirken", um sie der islamischen Umma zur Verfügung zu stellen. Dies ist ja zusätzlich gerechtfertigt durch Sure 33, Vers 27:
Allah hat euch zu Erben gesetzt über die Ungläubigen, über ihre Äcker und Häuser, über all ihre Güter und über alle Lande, in denen ihr Fuß fassen werdet.


Dazu passt: Fatwa zur Frage: Wie müssen Muslime mit Christen umgehen? klickmich

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(1) Hadith Bukhari 1.2.12, klickmich oder mich

Es steht also nicht mal in der rostigen Form im Koran (wie hier ursprünglich angenommen wurde).

In seiner letzten Predigt soll Mohammed übrigens gesagt haben, man solle niemandem schaden, weil er einem auch schaden könne - das ist erstens keine ethische Regel, sondern eine praktische Verhaltenüberlegung, und es trifft nicht auf Dhimmis zu, und Nichtmuslime, denn die dürfen ja nicht gegen Muslime aussagen, und können sich nicht wehren. ("Hurt no one so that no one may hurt you" klickmich ).

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Siehe auch: Harbi

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